Wartungsarbeiten an der Biogasanlage beendet

Spannende Tage liegen hinter uns:

Wir haben den Fermenter unserer Biogasanlage geleert und einige Wartungsarbeiten durchgeführt. Der Winter und damit auch die Heizperiode stehen bevor und wir haben die Bedingungen für unsere fleissigen Mitarbeiter, die methanbildenden Mikroorganismen, weiter optimiert.

In unserem überdimensionalen Mixbehälter war am Rührwerk ein Paddel abgebrochen. Dieses wurde ersetzt und es wurde auch noch ein fünftes Rührpaddel angebracht, damit die organische Masse im Fermenter immer homogen verteilt bleibt.

Außerdem haben wir noch weitere Heizschlangen angebracht um den Fermenter mit Hilfe der Fußbodenheizung besser warm halten zu können, denn unsere Bakterien benötigen ja eine gleichmäßig warme Temperaturspanne um optimal arbeiten zu können.

Um aber während der Arbeiten weiter Strom produzieren zu können und Wärme, bzw. warmes Wasser für unsere Haushalte zur Verfügung zu haben, mussten die Bedingungen im zweiten Behälter, dem Nachgärer optimal sein, damit genügend Biogas von ausreichender Qualität für den Weiterbetrieb der Motoren zur Verfügung stand. Das war eine Herausforderung, die wir aber sehr gut gemeistert haben. Nach Beendigung der Arbeiten im Fermenter wurde dieser wieder mit Rindergülle, Biogassubstrat aus dem Nachgärer und Biogassubstrat aus einer anderen Biogasanlage befüllt. Es dauert nun eine Weile bis sich wieder optimale Bedingungen einstellen, aber die Gasqualität war gleich zu Beginn recht gut und die Motoren sind ohne Störung gelaufen.

 

 

Wenn Bauern Urlaub machen

Hartnäckig hält sich das Gerücht, Bauernfamilien könnten vor allem wegen der Tiere nicht in den Urlaub fahren. Tatsächlich machen aber auch Bauernfamilien, also wir auch, Urlaub, wenn auch häufig etwas speziell:

– Der Zeitraum ist bei uns immer wohl überlegt, weil Bauernfamilien verständlicherweise nur dann wegfahren können, wenn keine wichtigen Feldarbeiten, wie Aussaat oder Ernte anstehen und nicht gerade der Großteil der Kuhherde kalbt. Trotzdem ist es bei uns im letzten Jahr passiert, dass sich die Maisaussaat wegen des schlechten Wetters bis Mitte Juni hinauszögerte und wir unseren gemeinsamen Urlaub erst 2 Tage später beginnen konnten.

– Es bedarf einer ganzen Menge Organisation und Vorbereitung, vor allem wenn man Tiere hat. Ganz zentral ist natürlich, dass man jemanden hat, der einen zuverlässig vor allem im Stall und an der Biogasanlage vertreten kann. Bei uns waren und sind das meine Schwiegereltern und unser Mitarbeiter. Trotzdem soll unsere Urlaubsvertretung nicht mehr Arbeiten als unbedingt notwendig machen müssen. Also muss vor dem Urlaub noch das Silo ausreichend aufgedeckt werden, alle Futtermittelvorräte aufgefüllt sein, alles gemistet sein, alle wichtigen Büroarbeiten erledigt werden, usw.

– Wir sind lieber nur 5 Tage als eine ganze Woche weg. Ein längerer Zeitraum wäre für uns nicht so recht vorstellbar. Nach wenigen Tagen werden wir irgendwie unruhig. Die tägliche Verantwortung für den Betrieb ist tief in einem verwurzelt und der Tatendrang macht auch nur kurz Urlaub!

– Der Weg in den Urlaub ist geprägt von Gesprächen über die Betriebe und die Felder und Wiesen, die links und rechts der Straße zu sehen sind. Schau mal, da ist die Biogasanlage von Müller-Meier-Schulze! Hast du gesehen, wie krumm der da auf dem Feld gesät hat? Hast du gesehen was da im Weizen für Streifen drin sind? – Selbst von der Rückbank kommt: Schaut mal ein Claas-Xerion!

– Tatsächlich machen viele Bauernfamilien gerne Urlaub auf dem Bauernhof. Das hat den unschlagbaren Vorteil, dass die Kinder jederzeit andere Kinder finden, um gemeinsam mit den ziemlich sicher vorhandenen Trettraktoren die Häckselkette der Erwachsenen nachzuspielen!

– Selbst wenn man eigentlich einen landwirtschaftsfreien Urlaub machen wollte, landet man früher oder später doch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Frei nach dem Motto: „Komm wir schauen mal ob jemand da ist“, sind wir sogar schon in Dänemark, ohne jegliche Kenntnis der dänischen Sprache zu einem Milchviehbetrieb hingefahren und haben dort einen sehr freundlichen, englisch sprechenden Betriebsleiter angetroffen, der uns als Berufskollegen begeistert durch seinen Betrieb geführt hat. Auf diese Weise haben wir auch schon so machen nord- , ostdeutschen und österreichischen Betrieb kennengelernt, und für unseren eigenen Betrieb viel dazugelernt.

– Ganz so klischeehaft sind unsere Urlaubsaufenthalte dann aber doch nicht immer: Wir haben auch schon bewusst Urlaub in der Großstadt gemacht. Wir können das absolut empfehlen. Es macht einem klar, dass für „Stadtmenschen“ völlig andere Dinge normal sind, wie für uns „Dorfkinder“. Der Samstag kein Arbeitstag? Stattdessen zum Frühstücken und Shoppen in die Stadt? Abends ins Theater oder oder die Oper?- Toll, was eine Großstadt so alles bietet, aber wir möchten auf keinen Fall in der Stadt leben!

Nach dem Urlaub kommen wir jedes Mal mit der Erkenntnis zurück, dass wir es zu Hause schön haben!